Johnny Mastro & Mamas Boys im Cafe de Weegbrug/Roermond am 26.09.09

Am 26.09..2009 wurden ab 22 Uhr aus dem Großraum Roermond schwere Erderschütterungen gemeldet, sie hielten mit einer halbstündigen Pause knapp 150 Minuten  an. Das Epizentrum lag in der Nähe der Roermonder Innenstadt im Cafe de Weegbrug und die Verursacher, 4 Herren, 3 mit, einer ohne Sonnenbrille, kamen aus Long Beach, California, einer Gegend, die bekannt ist für fortwährende Bodenbewegungen.Johnny Mastro an der Harp und zuständig für die Überbringung der Texte und die Mama`s Boys, Ean “ Smokehouse “ Brown an den Gibsonsaiten, Mike Hightower an den Basssaiten und Jimmy Goodall am Schlagzeug sorgten außerdem noch für ein Unwetter in der Luft, da kam eine tiefgrollende BluesHarpStonerAcidRock Gewitterwand auf uns zu, auf uns ca. 70 hart getroffene Klanggewitterkonsumenten, da kam was über uns, rau, brutal, schroff, ständig Druck ausübend und keine Gefangenen machend, nix, aber auch gar nix für Feingeister, ich versuche den Sound zu vergleichen und komme für mich zu dem Ergebnis, das geht so in die Richtung der leider nicht mehr existierenden Desertrockband Kyuss, Five Horse Johnson aus Toledo Ohio spielen auch diesen Stoff und die Mississippi Mudsharks!Das ist die Substanz, die süchtig macht, Volksmusik für Volker und die Anwesenden.Boogie Chíllun, Original von John Lee Hooker, damit geht`s los und rund, Text gleich, Musik improvisiert bis zum Anschlag, was für ein Auftakt, die Ohren werden ohne Wasser durchspült, während des ganzen Auftritts des Vierers ohne Gnade. Johnny spielt seine Harps, diatonisch und chromatisch, mit großer Virtuosität, teils über die “ Fahrradlampe“, teils über sein Gesangsmikro und singt meistens über beide Mikros gleichzeitig, oft während seiner Darbietung auf die Knie sinkend, keine Sekunde nachlassend, Puste satt.Es gibt keine Playliste, Johnny sagt an und die Band spielt los, gnadenlos, erbarmungslos, ein Fest der Töne. Mister Smokehouse sorgt für ein Brett nach dem anderen, mal heftig verzerrt, mal schreddernd, mal schrappend, mal schrotend, zweimal slowbluesig, das kann er auch, das groovt wie Sau. Mike basst sich cool und lässig durch das Programm, Jimmy puncht und scheppert und haut rein, die beiden halten die Geschwindigkeit und den Druck auf hohem Level. Eine Hommage an die Namensgebererfinderin der Band, Mama Laura Mae Gross, Besitzerin von Babe`s & Rick`s Inn in Los Angeles, findet durch einen Slow Blues statt, wir hören ferner Slave, einen jaulenden Bluesharprocker mit tollen Unterhaltungen zwischen Gibson und Hohner, den Loverman, leicht geshuffelt. Von ihrer hier zum Kauf von 5 € angebotenen 7 Track CD mit zwei upcoming releases spielen sie ein upcoming release, den Love Train, das Stück ist nach dem Motto gestrickt, keine Experimente, ein mittelschneller Abräumer. Boogie wird von ihnen auch angeboten und vom Publikum sehr dankbar verzehrt in Form von wilden Körperbewegungen, ob Weiblein oder Männlein, es wogt im Saal. Beim Titel Middle Of The Night bewegt sich Mister Mastro mitten ins Publikum, kniet sich hin und lässt ein Solo von den Stimmzungen, das für Haare zu Berge stehen ohne Hilfsmittel sorgt, eijeijei. Bei Angel Roll On treiben Mike und Jimmy groovend Johnny und Ean vor sich her, die beiden führen danach ein Instrumentenzwiegespräch unter 148 Augen, das sich nicht gewaschen hat, sondern das Gegenteil. Als Zugabe sagt Johnny einen brandneuen Titel ihrer demnächst erscheinenden Cd an, leider scheiterts an meinen zugedröhnten Ohren, ihn zu lesen, er wird gourmetiert durch When The Saints Go Marching In im Mittelteil. Um weit nach Mitternacht ist Schluß, die Soundwand wird eingerissen und verstaut, was war das für eine Dröhnung. Es war mal wieder alles fein und klasse , viele nette Leute hier und danke mal wieder an die Betreiber des Cafes.

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